Ein bisschen Sonne, ein bisschen Regen: Das Wetter ist unbeständig, unser Ausflugstipp nicht. Er führt Richtung Wünsdorf, wo die Wehrmacht Ende der 1930er Jahre einen Bunker baute, den nach dem Zweiten Weltkrieg auch die sowjetische Armee nutzte. Noch heute kann er besichtigt werden.
Beitrag von Ulrike Nagel für RBB Abendschau und Brandenburg Aktuell, Fr 07.02.2020; 19:30.
Wünsdorf-Waldstadt bietet grüne Idylle und alleine die reicht ja schon für einen Ausflug. An diesem Wochenende sind aber auch die Überbleibsel der Bunkerstadt zu besichtigen – auf eigene Faust. Wir haben uns schon einmal umgesehen.

Ausflugstipp: Die Bunkerstadt Wünsdorf-Waldstadt
Der Beitrag stellt Wünsdorf-Waldstadt als interessantes Ausflugsziel vor, das als Bücherstadt und Bunkerstadt bekannt ist und viel Geschichte bietet. Das Gelände war ein wichtiger militärischer Standort in Deutschland, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs und danach als Standort der Roten Armee.
Die Bunkeranlagen
- Tarnung: Die Bunker wurden Ende der 1930er Jahre aus dickem Beton gebaut und als Landhäuser getarnt, mit Holztüren und einer zusätzlichen Schicht über dem Dach.
- Nachrichtenbunker Zeppelin: Dieser Bunker, der zum Teil noch intakt ist, war während des Zweiten Weltkriegs der wichtigste Fernmeldeknoten der Wehrmacht. Hier arbeiteten viele Frauen, die geheime Telefongespräche führten. Es gab ein ausgeklügeltes Belüftungssystem, um den Bunker zu beheizen.
- Luftschutzturm Typ Winkel 2: Es wird auch ein raketenförmiger Turm gezeigt, der kein Geschoss, sondern ein Luftschutzturm ist, der Platz für 315 Personen bot. Im Inneren gab es Bänke und eine Luftfilteranlage.

Besichtigungen
- Die Ruinen der gesprengten Bunker und auch intakte Bunker können im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
- In einem der Luftschutztürme befindet sich eine Ausstellung mit Modellen und Geräten aus der Zeit des Luftschutzes.
- Das Garnisonsmuseum in Wünsdorf, das sich in ehemaligen Pferdeställen befindet, deckt die Geschichte des Ortes von der Kaiserzeit bis 1945 ab.
- Das Video bewirbt einen “unterirdischen Sonntag”, an dem Besucher die Bunker ausnahmsweise auch alleine erkunden und überall fotografieren dürfen, bevor die Anlage wieder abgeschlossen wird.
Die Geschichte Wünsdorfs, von der Kaiserzeit über die Weltkriege bis zur Stationierung der Roten Armee nach 1950, ist an vielen Stellen im Ort sichtbar.