Die Eidechsen-Helfer von Hoppegarten

Die Gleise zwischen Hoppegarten und Fredersdorf sind seit einigen Wochen der Arbeitsplatz für Lennart Praed und seinen Kollegen Daniel Keller. Sie suchen das Gebiet nach Zauneidechsen ab, sammeln diese ein und setzen sie an geeigneteren Stellen wieder aus. Ein Beitrag von Ulrike Nagel für RBB.

Ulrike Nagel RBB Abendschau Die Eidechsen-Helfer von Hoppegarten

Am Bahnnetz rund um Berlin wird viel gebaut – so auch zwischen Hoppegarten und Fredersdorf. Doch bevor es losgehen darf, werden die Tiere gerettet, die dort leben und unter Naturschutz stehen. In diesem Fall sind es die Zauneidechsen.

Beitrag von Ulrike Nagel für RBB, Brandenburg Aktuell, “Mark & Metropole”, Sonntag 27.09.2020 um 19:30.

Die Sendung “Abendschau” des rbb24 berichtet über ein Artenschutzprojekt in der Region Hoppegarten und Friedersdorf, in der Nähe von Bahngleisen.

Artenschutz für Zauneidechsen

  • Der Anlass: Die Gleise sollen auf diesem Streckenabschnitt gebaut werden, was eine Umweltverträglichkeitsstudie erforderlich macht.
  • Die Entdeckung: Bei dieser Studie wurde festgestellt, dass dort eine erhebliche Anzahl an Zauneidechsen lebt, die als geschützte Tierart gelten.
  • Die Aufgabe: Lennart Präd und Daniel Keller sind Biologen, die damit beauftragt sind, die Eidechsen umzusiedeln.
  • Die Methode: Um die Tiere einzufangen, wurden Eidechsenzäune aufgestellt. Die Helfer suchen die Tiere, die durch ihre Schritte aufgescheucht werden und dann über den Boden flitzen, um sie mit einem Schwamm einzusammeln. Sie fangen sowohl ausgewachsene Tiere als auch Jungtiere.
  • Datenerfassung: Jede gefangene Eidechse wird vermessen (z. B. 6,6 cm) und dokumentiert.
  • Die Umsiedlung: Die geretteten Tiere werden direkt hinter dem extra gebauten Zaun in derselben Umgebung wieder ausgesetzt. Die Tiere sollen möglichst in ihrem ursprünglichen Lebensraum bleiben, auch wenn dieser im Ballungsgebiet liegt.
  • Lebensraumschaffung: Um sicherzustellen, dass die Tiere ein geeignetes neues Zuhause finden, werden sogar Ersatzlebensräume geschaffen – aufgeschüttete Hügel oder “Berge” aus Totholz, Reisig und Sand, die ihren natürlichen Lebensraum nachbilden. Dies ist besonders in der Stadt wichtig, wo es oft keine anderen geeigneten Orte für die Umsiedlung gibt.

Die Arbeit dient dazu, die Natur im Betongefüge der Metropole zu schützen und sicherzustellen, dass die Zauneidechsen trotz der Bauprojekte überleben können.