Ulrike op Radio Bremen – Hoe gaat het verder met de formatie in Nederland

Ulrike gaf uitleg aan de Duitse luisteraars van Radio Bremen Zwei over wat er nu gaande is met de politieke partijen in Nederland. In het programma “Der Morgen” gaf ze toelichting aan Anja Goerz.

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Ulrike Nagel op Radio Bremen - Hoe gaat het verder met de formatie in Nederland
Ulrike Nagel op Radio Bremen – Hoe gaat het verder met de formatie in Nederland
Audio-transcript (Duits)


Anja Goerz: “In den Niederlanden wird heute eine neue Regierung vereidigt. Nachdem der Rechtspopulist Geert Wilders als Sieger aus der vorgezogenen Wahl im November hervorgegangen war, sollte er eigentlich selbst Regierungschef werden. Aber dann wäre vermutlich bis heute keine Koalition zustande gekommen, weil einige seiner politischen Vorstellungen anderen zu extrem waren. Stattdessen wird der frühere niederländische Geheimdienstchef Dick Schoof jetzt neuer Regierungschef.
Und darüber möchte ich sprechen mit Ulrike Nagel, deutsche Journalistin in den Niederlanden. Schönen guten Morgen. Guten Morgen. Diese neue Regierungskoalition ist besetzt aus vier Parteien. Wie nah liegen die denn politisch beieinander oder andersrum – Gibt es da mehr Konflikt oder mehr Gemeinsamkeiten?”

Ulrike Nagel: “Das ist schon mal eine ganz schwierige Frage eigentlich, weil wir kriegen ein bisschen ein eigenartiges Kabinett. Es ist keine Koalition im herkömmlichen Sinne, sondern ein Programmkabinett. Das heißt, zwei dieser vier Parteien wollten sich mit einer Partei, der PVV von Geert Wilders, eigentlich gar nicht zusammen an einen Tisch setzen. Zumindest haben gesagt, wir wollen gar nicht mit denen zusammen regieren. Da das Ergebnis aber nun mal so war, wie es ist, nämlich dass das Volk sozusagen eben doch gewählt hat, wir haben eine Demokratie, haben sie eine Zwischenlösung gefunden und das ist halt, wir machen das jetzt doch irgendwie zu viert, aber wir suchen andere Leute, die uns regieren. Also keiner dieser vier kriegt einen Minister, keiner dieser vier wird Minister oder Ministerin, sondern es werden andere Leute nach vorne sozusagen geschoben, wie so ein kleines Spielfeld. Nicht die Spielfiguren selbst spielen, sondern halten sich im Hintergrund und schieben andere Figuren mit anderen Farben nach vorne. Es gibt schon Gemeinsamkeiten, weil sie haben sich natürlich auf 26 Seiten geeinigt. Das heißt eben auch kein Koalitionsvertrag, sondern das ist nur eine ‘Einigung in Hauptpunkten’, so heißt das eigentlich, 26 Seiten, wo relativ allgemein dann geschrieben wird, was sie wollen. Sie mussten sich natürlich einigen. Sie haben ja auch einige Monate dafür gebraucht, also diese 26 Seiten überhaupt aufzustellen.”

Anja Goerz: “Es gibt ein paar Dinge, wo man sagen muss, ja gute Idee, also zum Beispiel sollen ja mehr Wohnungen gebaut werden, es soll Steuererleichterungen geben, das ist mal einfach das zu versprechen. Es soll aber auch das strengste Zuwanderungsgesetz Europas geben. Ist da so ein bisschen diese neue Regierungsidee am besten rauszulesen?”

Ulrike Nagel: “Wie das genau aussehen soll, fragen sich ja eigentlich alle noch, weil erstens gab es gerade erst ein Gesetz kurz vor den Wahlen bzw. noch im demissionären Kabinett wurde noch festgelegt: wir haben jetzt ein Gesetz gefunden, bei dem die Asylbewerber und die Flüchtlinge über das ganze Land verteilt werden. Es wurde ganz lange gekämpft dafür, dieses Gesetz zu verabschieden und die Leute über alle Gemeinden und Kommunen im Land zu verteilen. Das war eigentlich eine sehr gute Idee, fanden die meisten. Diese Regierung will genau dieses Gesetz wieder kippen. Das heißt eigentlich haben alle den Eindruck, jetzt fängt das wieder von vorne an. Und dass da was passieren muss, ist klar. Eigentlich wollen alle Parteien da inzwischen was machen, weil das Land kann die Kapazitäten eigentlich nicht mehr bieten. Viele Flüchtlinge schlafen hier auch manchmal eben draußen, weil es keine Betten mehr gibt. Es gibt allgemein Probleme mit dem Wohnungsmarkt, weil Holland ein Stickstoffproblem hat. Das heißt, da hat sich einiges festgefahren und diese Regierung sagt, dass sie das lösen möchte. Aber wie das dann nachher aussehen wird, das steht eigentlich noch so ein bisschen in den Sternen. Und das Vertrauen, gerade heute hier in den Nachrichten, dass das Vertrauen in die Regierung gestiegen ist, der Bevölkerung — von 29 auf 42 Prozent. Die Journalisten fragen sich aber eher, also sind da etwas skeptischer und denken, wie lange hält das und wie konkret können sie das eigentlich bringen, dieses strenge Zuwanderungsgesetz oder wie können sie das eigentlich lösen, weil es gibt EU-Vorgaben, sie können eben nicht machen, was sie wollen.”

Anja Goerz: “Nun ist es so, dass die Idee, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abzuschaffen vom Tisch ist, diese Idee gab es ja auch mal, aber den behalten die Niederländerinnen und Niederländer jetzt auf jeden Fall. Aber gibt es irgendwas, wo man spüren wird, dass diese Regierung anders sein wird?”

Ulrike Nagel: “Man spürt jetzt schon, dass sie anders ist, weil es natürlich eine völlig andere Zusammenstellung ist. Es hat es so vorher nicht gegeben, so ein Programmkabinett, dass also die Parteien nicht selbst die Verantwortung übernehmen, sondern sozusagen andere Leute erstmal aus ihren Reihen nach vorne schieben müssen. Es ist auch sehr ungewiss, was die Leute genau können. Das sind viele unbekannte Namen, die jetzt Minister werden. Da war vieles umstritten. Da wurde jeden schon ein Kandidat benannt und am nächsten Tag wurde er wieder gestrichen sozusagen und wurde wieder ein anderer nach vorne geholt. Man weiß das noch nicht so richtig. Es gibt, ja, zum Beispiel der öffentlich-rechtliche Rundfunk war eines der Sachen, die Geert Wilders genannt hat, die er abschaffen will. Er wollte aber auch aus der EU austreten und er wollte auch die Grenzen zumachen zum Beispiel. Alle diese Sachen hat er, wie man hier sagt, in die Gefriertruhe gelegt bzw. in den Eisschrank gestellt. Das heißt, die Suppe wird halt vieler Orte nicht so heiß gegessen, wie sie auf den Tisch gestellt wird, nur nicht so heiß gelöffelt. Ja, das ist noch die Frage. Das ist wirklich, da sind noch viele Unsicherheiten.

Anja Goerz: “Es bleibt also spannend bei unseren Nachbarn in den Niederlanden. Die neue Regierung soll heute vereidigt werden und darüber habe ich gesprochen mit Ulrike Nagel, die als deutsche Journalistin in den Niederlanden arbeitet. Vielen Dank.”

Audio-transcript (Nederlands)


Anja Goerz: “Vandaag wordt in Nederland een nieuwe regering beëdigd. Nadat de rechtspopulist Geert Wilders in november de vervroegde verkiezingen won, zou hij eigenlijk zelf regeringsleider worden. Maar een coalitie zou waarschijnlijk nog niet gevormd zijn omdat sommige van zijn politieke ideeën te extreem waren voor anderen. In plaats daarvan is het voormalige hoofd van de Nederlandse geheime dienst, Dick Schoof, nu de nieuwe regeringsleider.
En ik wil hier graag over praten met Ulrike Nagel, een Duitse journalist in Nederland. Goedemorgen. Goedemorgen. Deze nieuwe coalitieregering bestaat uit vier partijen. Hoe dicht staan ze politiek bij elkaar of andersom – is er meer conflict of meer overeenstemming?”

Ulrike Nagel: “Dat is eigenlijk een heel moeilijke vraag, want we krijgen een beetje een vreemd kabinet. Het is geen coalitie in de conventionele zin van het woord, maar een programmakabinet. Met andere woorden, twee van deze vier partijen wilden eigenlijk met één partij, de PVV van Geert Wilders, niet aan één tafel zitten. Althans, ze zeiden: we willen niet samen met hen regeren. Maar omdat de uitslag was zoals die is, namelijk dat het volk bij wijze van spreken heeft gestemd, dat we toch een democratie hebben, hebben ze een tussenoplossing gevonden en dat is dat we het nu op de een of andere manier met z’n vieren doen, maar dat we andere mensen zoeken om ons te regeren. Dus geen van deze vier zal minister worden, geen van deze vier zal minister worden, maar andere mensen zullen naar voren worden geschoven, bij wijze van spreken, als een klein speelveld. De stukken spelen niet zelf, maar blijven op de achtergrond en duwen andere stukken met andere kleuren naar voren. Er is een gemeenschappelijke basis, want ze zijn het natuurlijk eens geworden over 26 partijen. Dat betekent geen regeerakkoord, het is gewoon een ‘akkoord op hoofdlijnen’, dat is wat het eigenlijk betekent, 26 pagina’s, waarin in relatief algemene termen staat wat ze willen. Natuurlijk moesten ze tot een akkoord komen. Het heeft ze enkele maanden gekost om deze 26 pagina’s op te stellen.”

Anja Goerz: “Er zijn een paar dingen waarvan je moet zeggen, ja, goed idee, er moeten bijvoorbeeld meer flats gebouwd worden, er moet belastingverlaging komen, dat is gewoon een belofte. Maar er moeten ook de strengste immigratiewetten van Europa komen. Is dat de beste manier om dit nieuwe regeringsidee te lezen?”

Ulrike Nagel: “Iedereen vraagt zich nog steeds af hoe dit er precies uit moet komen te zien, want eerst was er een wet vlak voor de verkiezingen, of beter gezegd die werd aangenomen in het demissionaire kabinet: we hebben nu een wet gevonden waarin asielzoekers en vluchtelingen over het hele land worden verdeeld. We hebben heel lang gevochten om deze wet erdoor te krijgen en mensen te verdelen over alle gemeenten en lokale autoriteiten in het land. De meeste mensen vonden dat eigenlijk een heel goed idee. Deze regering wil juist deze wet ongedaan maken. Met andere woorden, iedereen heeft de indruk dat het helemaal opnieuw begint. En het is duidelijk dat er iets moet gebeuren. Eigenlijk willen alle partijen nu iets doen omdat het land de capaciteit niet meer kan bieden. Veel vluchtelingen slapen hier soms buiten omdat er geen bedden meer zijn. Er zijn algemene problemen met de woningmarkt omdat Nederland een stikstofprobleem heeft. Met andere woorden, dingen zijn vastgelopen en deze regering zegt dat ze het wil oplossen. Maar hoe dat er daarna uit gaat zien is nog een beetje onzeker. En vertrouwen, net vandaag in het nieuws, dat het vertrouwen in de regering is gestegen onder de bevolking — van 29 naar 42 procent. Maar de journalisten vragen zich af, nou ja, ze zijn wat sceptischer en denken, hoe lang gaat het duren en hoe concreet kunnen ze deze strenge immigratiewet eigenlijk uitvoeren of hoe kunnen ze het eigenlijk oplossen, want er zijn EU-richtlijnen, ze kunnen niet doen wat ze willen.”

Anja Goerz: “Nou, het idee om de publieke omroep af te schaffen is van tafel, dat idee was er ooit, maar de Nederlanders houden het nu zeker. Maar is er iets waardoor je je realiseert dat deze regering anders zal zijn?”

Ulrike Nagel: “Je kunt nu al voelen dat het anders is, omdat het natuurlijk een heel andere samenstelling heeft. Er is nog nooit zo’n programmakabinet geweest, waarin de partijen niet zelf de verantwoordelijkheid nemen, maar bij wijze van spreken andere mensen uit hun gelederen naar voren moeten schuiven. Het is ook erg onzeker wat deze mensen precies kunnen. Er zijn veel onbekende namen die nu minister zullen worden. Er was veel controverse. Een kandidaat werd genoemd en de volgende dag werd hij als het ware geannuleerd en werd er iemand anders naar voren geschoven. We weten het nog niet echt. Ja, bijvoorbeeld de publieke omroep was een van de dingen die Geert Wilders noemde die hij wilde afschaffen. Maar hij wilde ook uit de EU stappen en hij wilde bijvoorbeeld ook de grenzen sluiten. Hij heeft, zoals ze hier zeggen, al die dingen in de vriezer gestopt. Met andere woorden, op veel plaatsen wordt de soep niet zo heet gegeten als hij op tafel wordt gezet, alleen niet zo heet opgeschept. Ja, dat is nog steeds de vraag. Er zijn echt nog veel onzekerheden.

Anja Goerz: “Het blijft dus spannend voor onze buren in Nederland. De nieuwe regering wordt vandaag beëdigd en ik sprak hierover met Ulrike Nagel, een Duitse journaliste die in Nederland werkt. Hartelijk dank.”